Immobilienmarkt in Bewegung: Steigende Nachfrage nach Wohnimmobilien-Krediten

  • von Christian Stangl
  • 12 Dez., 2024

Der Immobilienmarkt zeigt erste Anzeichen einer Erholung. Die Nachfrage nach Krediten für Wohnimmobilien steigt, vor allem bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Eine Analyse der aktuellen Entwicklungen bietet interessante Einblicke und wichtige Informationen für Eigentümer und Kaufinteressenten.

Starkes Wachstum bei Krediten für Eigentumswohnungen
In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 vergaben Banken Kredite für Eigentumswohnungen in Höhe von 12,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem beeindruckenden Zuwachs von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit kehrt Vertrauen in den Markt zurück, vor allem bei Privatpersonen, die wieder verstärkt auf Eigentum setzen.

Zinsrückgang belebt die Nachfrage
Ein zentraler Faktor für die wachsende Kreditvergabe sind die gesunkenen Bauzinsen. Diese liegen derzeit bei durchschnittlich 3,3 Prozent für zehnjährige Darlehen – deutlich günstiger als die 4 Prozent des Vorjahres. Vor allem für Familien und Investoren schafft das attraktive Voraussetzungen, um wieder in Immobilien zu investieren.

Kreditvolumen bei Einfamilienhäusern legt zu
Auch bei Finanzierungen für Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen Banken ein Plus. Hier stieg das Kreditvolumen um 22,5 Prozent auf 28 Milliarden Euro. Verbraucher profitieren von den gesunkenen Kosten und nutzen die Chance, den Traum vom Eigenheim zu realisieren.

Rückgang bei Baugenehmigungen dämpft Angebot
Trotz der positiven Entwicklung bei Krediten bleibt die Anzahl der neu genehmigten Bauprojekte problematisch. Diese ist um ein Viertel gesunken. Das schränkt das Angebot am Markt ein und könnte langfristig Druck auf die Preise ausüben, wenn die Nachfrage weiter steigt.

Gewerbeimmobilien unter Druck
Im Bereich der Gewerbeimmobilien zeigt sich ein anderes Bild. Vor allem Bürogebäude kämpfen mit den Folgen des Homeoffice-Trends. Leerstände nehmen zu, was die Nachfrage nach Krediten für Gewerbeimmobilien bremst. Rund die Hälfte aller Kredite in diesem Bereich entfällt auf Büroflächen, die aktuell wenig attraktiv erscheinen.

Stabilisierung nach schwierigen Zeiten
Die Erholung am Wohnimmobilienmarkt folgt auf eine tiefgreifende Krise. Hohe Zinsen im Jahr 2023 hatten viele potenzielle Käufer abgeschreckt, was zu einem Rückgang bei Kreditvergaben und einem Preisverfall führte. Nun stabilisiert sich der Markt, vor allem dank der sinkenden Leitzinsen der Europäischen Zentralbank.

Was bedeutet das für Eigentümer und Käufer?
Die steigende Kreditnachfrage deutet auf wachsenden Optimismus hin. Käufer profitieren von günstigen Finanzierungsbedingungen, während Eigentümer von einer stabileren Marktlage profitieren könnten. Wer verkaufen möchte, könnte mittelfristig mit steigenden Preisen rechnen, wenn das Angebot knapp bleibt.

Fazit: Chancen für Käufer und Eigentümer
Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt zeigt positive Impulse, insbesondere im Bereich Wohnimmobilien. Niedrigere Zinsen und eine steigende Nachfrage nach Krediten bieten Käufern und Eigentümern neue Möglichkeiten. Dennoch bleibt die Situation im Gewerbebereich und bei Neubauten herausfordernd. Langfristig wird die Balance zwischen Angebot und Nachfrage entscheidend sein, um den Markt nachhaltig zu stabilisieren.



Interview

Journalist: Der Immobilienmarkt zeigt erste Anzeichen einer Erholung. Welche Entwicklungen sind aus Ihrer Sicht besonders bemerkenswert?

Makler: Besonders die stark gestiegene Nachfrage nach Krediten für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser ist ein positives Signal. Mit einem Zuwachs von 39 Prozent bei Wohnungskrediten sehen wir, dass sich das Vertrauen in den Markt erholt. Die gesunkenen Bauzinsen sind hier ein wichtiger Faktor.

Journalist: Wie bewerten Sie die gesunkenen Bauzinsen?

Makler: Der Rückgang der Zinsen auf durchschnittlich 3,3 Prozent macht Immobilienfinanzierungen wieder erschwinglicher, vor allem für Familien und private Käufer. Das könnte mittelfristig auch zu einer Stabilisierung der Immobilienpreise führen.

Journalist: Welche Herausforderungen sehen Sie trotz dieser positiven Entwicklungen?

Makler: Der Rückgang bei Baugenehmigungen ist eine große Herausforderung. Wenn das Angebot nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt hält, könnten die Preise in bestimmten Segmenten weiter steigen. Im Bereich Gewerbeimmobilien sehen wir weiterhin Schwierigkeiten, da sich der Trend zu Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen nicht umkehrt.

Journalist: Was bedeutet das für Eigentümer, die verkaufen möchten?

Makler: Für Eigentümer in begehrten Lagen könnten die nächsten Monate eine gute Gelegenheit sein, da die Nachfrage stabil bleibt und die Preise tendenziell steigen könnten. Aber auch Käufer profitieren von den verbesserten Kreditbedingungen, wodurch sich jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Einstieg ergeben könnte.

Journalist: Wie sehen Sie die langfristigen Perspektiven für den Immobilienmarkt?

Makler: Solange die Zinsen niedrig bleiben und das Vertrauen weiter wächst, sehe ich eine nachhaltige Stabilisierung im Wohnimmobilienmarkt. Im Gewerbebereich wird es hingegen dauern, bis sich die Nachfrage erholt. Ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage bleibt entscheidend für die langfristige Entwicklung.

Journalist: Vielen Dank für Ihre Einblicke!

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